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Wie funktioniert Hypnose? (Teil 2 von 2)

Aktualisiert: 26. Jan. 2023

Im ersten Teil haben wir uns dem grundlegenden Aufbau unserer Psyche und ihrer einzelnen Bestandteile gewidmet.

In diesem Zweiten und abschließenden Teil soll es darum gehen, weitere bedeutende Mechanismen kennenzulernen und eine ganz wesentliche Instanz vorzustellen, die im ersten Teil noch nicht berücksichtigt Wurde, das sog. Überbewusstsein.



Kurzer Rückblick

Im ersten Teil der Reihe „Wie funktioniert Hypnose?“ blieb schlussendlich die Frage offen, was, bzw. welcher Mechanismus dafür sorgt, dass die Grenze zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein nicht beliebig durchlässig ist und damit einer grenzenlosen Beeinflussbarkeit und Manipulierbarkeit aktiv entgegen wirkt.



Der kritische Faktor aka "Der Türsteher"

Hiermit im Zusammenhang stehend, sprechen wir vom sog. kritischen Faktor.

Der kritische Faktor ist das, was genau diese Beeinflussbarkeit verhindern soll. In dieser Funktion können wir von ihm auch als dem Türsteher zu unserem Bewusstsein sprechen. Der kritische Faktor sorgt dafür, dass bspw. keine derart belastenden Erinnerungen oder Gefühle in unser Bewusstsein aufsteigen können, die das Potential dazu hätten uns aus der Bahn zu werfen und er auf der anderen Seite zusätzlich bewirkt, dass eine äußere Einflussnahme nicht ohne weiteres stattfinden kann.

Das führt dazu, dass der Türsteher erst einmal alles von uns fernhält, was nicht dem entspricht, was wir glauben, von was wir überzeugt sind und was wir für wahr empfinden. In diesem Sinne wird vom kritischen Faktor alles von außen auf uns Einprasselnde dahingehend überprüft, ob es den im Unterbewusstsein gespeicherten Überzeugungen und Glaubenssätzen entspricht. Als Türsteher schaut der kritische Faktor also, ob das was rein will auch in den Club passt oder eben auch nicht, denn er möchte den Club möglichst einheitlich und homogen halten. Das macht er vor allen Dingen deshalb, weil zu viele sich widersprechende Inhalte die Stabilität Deiner Gefühlswelt und Deiner Identität gefährden könnten.


Der Türsteher hält die Stabilität...

Dies gilt also für alles Negative, das nicht unserem Selbstbild entspricht, dadurch zwangsläufig aber leider auch für alles Positive, das im Unterbewusstsein in ähnlicher Form nicht bereits abgespeichert ist.

Im Klartext bedeutet dies also, dass wenn Du eher ein schlechtes Bild von Dir selbst und einen geringen Selbstwert hast, Aussagen von anderen wie „Hey Du bist doch echt klasse so wie Du bist!“ nur wenig Einfluss auf Dich haben.

Wenn Du hingegen sehr stark von Dir überzeugt und mit Dir im Reinen bist, kommen Aussagen wie „Du kannst auch einfach gar nichts!“ nicht an Dich heran, weil Sie nicht Deinem Selbstbild und Deiner Identität entsprechen, die Dein kritischer Faktor für Dich schützen und erhalten will.


...trifft jedoch keine Entscheidungen für Dich

Im Falle von versuchter negativer Einflussnahme ist dieser Schutzmechanismus auch definitiv gut und richtig für Dich. Wenn es allerdings um positiven Einfluss, bspw. zum Aufbau und zur Stabilisierung Deines Selbstwertes geht, ist er eher hinderlich. Das große Problem hierbei ist, dass der Türsteher nicht inhaltlich differenzieren kann, bzw. es nicht darf. Er trifft keine Entscheidung, basierend auf Kategorien, wie gut & schlecht oder positiv & negativ.


Bedeutung des freien Willen

Und in diesem Zusammenhang spielt unser freier Willen eine ganz entscheidende Rolle. Denn durch die Erlaubnis in Form unseres Willens, ist es möglich, dass dieser Türsteher zeitweise in die andere Richtung schaut und das durchlässt, was wir der Clubbesitzer ihm erlauben durchzulassen.

Und auch hier können dies wiederum positive, als auch negative Dinge sein.


Negativ-Beispiel

Nehmen wir zum Beispiel den Einfluss eines toxischen Partners, den wir jedoch zu diesem Zeitpunkt noch nicht als solchen erkennen können. Wir erlauben diesem Partner uns schlechte Überzeugungen, negative Gefühle und selbstzerstörerische Glaubenssätze zu vermitteln, weil wir noch nicht erkannt haben, wie dieser Mensch uns negativ beeinflusst. Sobald wir das erkennen und dieser Person nicht mehr vertrauen, schreitet der Türsteher auf unser Geheiß gegen alle weiteren Einflussnahmen wieder ein.


Positiv-Beispiel

Doch wie sähe im Gegenzug dazu eine Erlaubnis für eine positive Umgehung des Türstehers aus? Nun, genau hier kommt die Hypnose ins Spiel. Denn der hypnotische Zustand und Deine Entscheidung für Deinen Erfolg erlaubt es uns sehr zielgerichtet den kritischen Faktor für die Dauer der Hypnose zu umgehen, um auf die Ebenen des Unter- und sogar des Unbewusstseins zugreifen zu können, um durch positive Eingaben an den Wurzeln negativer Einflüsse arbeiten zu können.

Die Voraussetzung hierfür ist jedoch Dein freier Wille, der sich genau hierfür entscheiden muss und es folglich zulässt, dass der Türsteher für diese Arbeit zu Deinem Besten in die andere Richtung schaut.


Noch einen Schritt weiter

Das gesagt möchte ich in der Erklärung der menschlichen Psyche und der Wirkweise der Hypnose aber noch einen Schritt weiter gehen. Denn neben den klassischen Instanzen der menschlichen Psyche, dem Unbewusstsein, dem Unterbewusstsein und dem Bewusstsein arbeiten wir in der Hypnose noch mit einer weiteren Instanz, mit der alle Völker der Erde seit Jahrtausenden gearbeitet haben. Diese psychische Instanz wurde in allen Kulturen zum Teil unter unterschiedlichen Namen bekannt, in der modernen Hypnosetherapie kennen wir sie allerdings unter dem Namen des Überbewusstseins / des höheren Selbst.



Das Überbewusstsein

Das Überbewusstsein hat die Besonderheit, dass es alle der zuvor vorgestellten Ebenen durchdringt. Besonders daran ist, dass das Überbewusstsein nicht nur Zugriff auf alle diese Ebenen hat, sondern mit Deiner Erlaubnis auch aktiv Veränderung auf diesen Ebenen bewirken kann. Und Du hast das Überbewusstsein bestimmt auch schon einmal wahrgenommen, ohne es als dieses zu identifizieren, denn Dein Überbewusstsein macht sich in Form deines Bauchgefühls / Intuition / Instinkt bemerkbar.

Besonders interessant wird es durch die Tatsache, dass das Überbewusstsein immer nur das Beste im Sinn hat und stets zu Deinem höchsten Wohl arbeiten möchte. Die Erfahrungen etlicher Praktizierender, die mit dem Überbewusstsein arbeiten hat gezeigt, dass eine negative Anleitung des Überbewusstseins nicht funktioniert. Und das ist auch gut so!

Jetzt fragst Du Dich vielleicht, warum das Überbewusstsein dann nicht von sich aus für Dich tätig wird und für Dich immer alles zum Besten wendet.

Nun ja, auch hier spielt der freie Wille wieder einmal eine entscheidende Rolle. Denn auch die Arbeit mit dem Überbewusstsein setzt voraus, dass der feste Wille zur Veränderung, frei, eigenständig und aktiv getroffen wurde. Außerdem gilt es zu bemerken, dass das Überbewusstsein ohne konkrete Anleitung leider nicht tätig wird. Und nicht nur braucht es eine gezielte Anleitung, woran es in Deinem Sinne arbeiten soll, sondern auch die richtige Ansprache, sowie das richtige Medium. Und das ist in beiden dieser Fälle erneut die Hypnose. Die Arbeit mit dem Überbewusstsein hat gezeigt, dass sich der hypnotische Zustand ideal auf die Kommunikation und die Zusammenarbeit mit dieser Instanz auswirkt.


Das Simpson Protocol (SP)

Die Arbeit mit dem Überbewusstsein hat die klassische Hypnosetherapie grundlegend revolutioniert und ergänzt diese, in Form des sog. Simpson Protocols, dem ich mich aber nochmals in einem eigenen Video widmen werde.


Ich hoffe an dieser Stelle erstmal, dass ich Dir mit dieser Erklärung unserer menschlichen Psyche einen tieferen Einblick in die Hintergründe und die Funktionsweisen der Hypnose ermöglichen konnte und vielleicht ja auch Dein Interesse für weitere Videos oder sogar eine eigene Sitzung bei mir wecken konnte.


Mit den besten Grüßen & Glückauf

Bert Rother


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