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Vor der Hypnose - Drei Dinge, die Du wissen musst

Gibt es eigentlich Dinge, die man im Voraus oder auch während einer Hypnosesitzung berücksichtigen muss, bzw. auf die man sich einstellen kann und dadurch gegebenenfalls sogar den Ausgang positiv beeinflussen kann?

In diesem Blogpost möchte ich Dich bestmöglich auf Deine kommende Sitzung vorbereiten und Dich in die Lage versetzen, in der Du selbstbewusst und motiviert in die Hypnose gehen kannst und infolgedessen einfach weißt was zu tun ist.


Hintergrund

Aus meiner bisherigen Erfahrung sind die wenigsten meiner Klienten, zuvor in ihrem Leben, in den Genuss einer Hypnose gekommen.

Aus diesem Grund ist es im Voraus zu Sitzungen immer wieder ein großes Thema, was meine Klienten erwartet und was nicht. Mit den schwerwiegendsten Fehlannahmen die Hypnose betreffend, habe ich in meiner dreiteiligen Blog-Reihe bereits aufgeräumt, und ebenso habe ich mich in meinem Blogpost „Was ist eigentlich Hypnose?“ der Frage gestellt, was wir uns genau unter einem hypnotischen Zustand vorstellen können, was ihn besonders macht und was die Hypnose damit unter dem Strich wirklich ist.


Die Frage

Jedoch bleibt damit immer noch die Frage offen, was Du als Klient während einer Sitzung zu berücksichtigen hast und worauf Du Dich damit verbunden einstellen kannst.


Aus diesem Grund dient dieser Blogpost dazu, Dir genau diese Form der Aufklärung zu liefern:


1. Das BW plappert die ganze Zeit dazwischen

In Hypnose bist Du nicht "weg"

Hierzu ist es nochmals wichtig zu erwähnen, dass Du während einer Hypnose durchgehend bei vollem Bewusstsein bist. Du bist nicht „weg“ und bekommst alles, was ich sage und mache vollumfänglich mit.

Da Du nun allerdings die ganze Zeit wach und geistig anwesend bist, wirst Du während der Hypnose feststellen, dass Dein BW, in Form Deiner inneren Stimme, permanent dazwischenredet und Dinge kommentiert, die währenddessen passieren. In diesem Sinne wirst Du evtl. von Deinem BW Dinge hören wie: „Warum müssen die Nachbarskinder ausgerechnet jetzt so laut spielen?“, oder: „Mache ich das gerade richtig oder soll ich es anders machen?“ und vielleicht sogar die Frage oder gegebenenfalls auch den Zweifel: „Bin ich überhaupt gerade in Hypnose?“


Nichtsdestotrotz bist Du in Hypnose

Wie gesagt, ist diese Form der Einmischung des BW völlig normal und zeigt Dir eigentlich nur, dass Du eben nicht, wie aus Film und Fernsehen leider fälschlicherweise bekannt, nichts mehr mitbekommst. Das Du alles mitbekommst, ist vollkommen richtig so und Du wirst trotzdem in Hypnose sein. Während ich die Hypnose einleite, wende ich ein paar Techniken, sog. Convincer an, die Dich erleben lassen, dass Du in Hypnose bist und für mich anzeigen, wie tief dies bereits der Fall ist.

Die Frage, ob Du zu dem Zeitpunkt alles richtig machst oder ob Du es besser oder anders machen könntest, führt mich hierbei zum zweiten Punkt.


2. Wechselspiel der Kontrolle

Kontrollverlust in der Hypnose ist ein Mythos

Ich kann an dieser Stelle nur immer wieder betonen, dass es zu keinem Zeitpunkt der Hypnose zu einem Kontrollverlust kommt. Somit passiert es nicht, dass ich Dich Dinge machen lasse, die Du unter „normalen“ Umständen nicht machen würdest und bspw. plötzlich wie ein Huhn gackerst oder Du mir sensible finanzielle Informationen aushändigst.


Möglichkeit der positiven Einflussnahme

Ganz im Gegenteil dazu, kannst Du durch eine besondere Aufmerksamkeit und Fokus, die Hypnose und ihre Wirkung dahingehend sogar noch zusätzlich verstärken. Und ich möchte Dir gerne erklären, wie Du das für Dich erreichen kannst, denn im Laufe der Hypnose bitte ich Dich darum, Dir bestimmte Sachen vorzustellen oder sie für Dich „geschehen“ zu lassen.


Mit den Sinnen erleben

Dies kannst Du machen, indem Du Dich z.B. vor Deinem inneren Auge, voll und ganz darauf einlässt, welche Bilder hochkommen und Du Dich so intensiv wie möglich auf sie konzentrierst, ohne jedoch bewusst einzugreifen und sie steuern zu wollen. Wenn Du zu den 20% der Menschen gehörst, die in Hypnose Bilder sehen, ist dies der Weg für Dich. Wenn Du allerdings keine Bilder sehen solltest und vor Deinem inneren Auge nichts abläuft, ist das gar kein Problem und ist kein Nachteil gegenüber denjenigen, die etwas sehen. Verlasse Dich in diesem Fall einfach auf Deine anderen Sinne und fühle bspw. genau darin hinein, was für Emotionen in Dir hochkommen, auch natürlich wieder, ohne sie steuern zu wollen. Wenn ich Dir also sage, dass ein bestimmtes Gefühl, wie z.B. Wohlbefinden in Dir aufkommt und Du Dich darauf fokussieren sollst, dann mach das. Stell Dir vor, was dieses Gefühl genau für Dich bedeutet. Wie drückt es sich genau für Dich aus. Beobachte es, spüre hinein, nimm seine Facetten wahr, ohne es jedoch wiederum zu beherrschen oder zu steuern. In der Hypnose geht es immer und zu jedem Zeitpunkt um Aufmerksamkeit, Fokus und Konzentration auf das, was passiert und was erreicht werden soll. Gleiches gilt also auch für die anderen Sinne, wenn Du bspw. eher ein Mensch bist, für den Akustik eine große Rolle spielt oder jemand bist, der eine gesteigerte Wahrnehmung für das hat, wie Dinge riechen oder schmecken. Verlasse Dich einfach auf Deine ganz individuellen Sinne und Gedanken und begib Dich in sie hinein und erlebe, was sie ausmacht und wie sie sich entwickeln.


Kontrolle der Kontrolle

Der Schlüssel zu Deinem Erfolg ist also zu jedem Zeitpunkt den Umstand des „voll und ganz darauf einlassen“, bzw. des „einfach geschehen lassen“ zu fokussieren und damit für die Zeit der Hypnose die Kontrolle nicht zu verlieren, das ist ganz wichtig, sondern sie für die Dauer der Hypnose in den Hintergrund treten zu lassen, um der positiven und erwünschten Veränderung die Tür zu öffnen.

Somit entsteht also dass, was ich das Wechselspiel der Kontrolle nenne. Du gibst sie zu keinem Zeitpunkt wirklich ab, da Du sie jederzeit und mit sofortiger Wirkung wieder ergreifen könntest, sie jedoch im Zuge der angestrebten Verbesserung übergangsweise ruhen lässt. Durch diese Kontrolle Deiner Kontrolle, wenn Du so willst, erteilst Du Deinem Geist die Erlaubnis und gibst ihm die Möglichkeit zur Veränderung und Selbstheilung.


3. Unterschied zwischen bewusstem Wahrnehmen und bewusstem Erinnern

Hypnose arbeitet mit dem Unterbewusstsein

Denn was ich in der Hypnose auf gar keinen Fall von Dir möchte, ist dass Du versuchst das, was Du bereits weißt oder woran Du Dich bewusst erinnerst, in der Hypnose zu projizieren, also bewusst genau auf diese Erinnerung hinzuarbeiten, bzw. diese zu forcieren.

Was die Hypnose zu so einer fantastischen und wundervollen Methode im Umgang mit geistigen, mentalen und psychischen Anliegen macht, ist ihre Arbeit auf der Ebene des Unterbewusstseins. Und genau auf dieser Ebene liegen die Ursachen der Anliegen, mit denen Du Dich an mich wendest. Damit sind sie leider per Definition nicht bewusst erinnerbar, sondern eben UNTERbewusst.


Die Wurzel allen Übels

In der Hypnose mit bewussten Erinnerungen zu arbeiten, ist damit nicht in Deinem Sinne, da es nicht zielführend ist. Eine solche Hypnose-Arbeit lässt sich mit dem folgenden Bildnis vergleichen: Ein Löwenzahn präsentiert sich uns als das, was wir über der Erde sehen können. Wenn wir diesen nun auch über der Erde abschneiden, wächst er in kürzester Zeit wieder zu seiner ursprünglichen Größe heran, weil seine Wurzeln weiter in den Tiefen der Erde verbleiben und sich hier fortwährend nähren und gedeihen können.

Wenn man das also auf die Arbeit in Hypnose mit bewussten Erinnerungen überträgt, tritt zwar meist eine kurzfristige Besserung der Dinge ein, die wir in unserem Alltag als belastend wahrnehmen, diese Verbesserung jedoch leider nicht von Dauer ist, da der wirkliche Auslöser, die Wurzel allen Übels, wenn Du so willst, nicht dauerhaft entfernt wurde.


Sei unvoreingenommen

Aus diesem Grund ist es sooooo wichtig, dass Du Dich nicht mit dem Vorhaben auf die Hypnose einlässt, Deine Vermutung zu bestätigen, woher Deine Beschwerden kommen. Ganz im Gegenteil hierzu solltest Du offen und unvoreingenommen zur Hypnosesitzung kommen und besser bewusst Deine Aufmerksamkeit auf das richten, was Deine Wahrnehmung Dir in der Hypnose mitzuteilen hat, jedoch natürlich, ohne diese wiederum bewusst beeinflussen zu wollen.


Dein Beitrag zu Deiner Verbesserung

Wenn Du diese Dinge in der Hypnose berücksichtigst, kannst Du einen erheblichen Beitrag zu ihrem Ausgang leisten. Wenn die Rede davon ist, dass Hypnose und ihr Erfolg eine Entscheidung ist, ist genau dies damit gemeint.


Inwieweit bist Du also bereit die Kontrolle über Deine Kontrolle zu übernehmen und Deine Empfindungen bewusst wahrzunehmen und Dich von ihnen leiten zu lassen, anstatt bewusst zu denken und zu erinnern?


Lass es uns gerne herausfinden!


Mit den besten Grüßen & Glückauf

Bert Rother



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